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Die Zuchtstätte - Wie wichtig ist die richtige Auswahl?

Erst einmal... kein schönes Bild!

 

Nein, das ist kein Foto, welches sich so nur im Ausland findet. Auch in Deutschland gibt es Zuchtstätten, die ihre Tiere unter fürchterlichen Umständen halten. Gar tierschutzwidrig.

 

  • Hunde, die rund um die Uhr in Zwingern leben und dort auch ihre Welpen aufziehen...
  • Hunde, die fürchterlich krank sind und nicht behandelt werden...
  • Hunde, die viele Stunden in Kennels (Boxen) untergebracht werden...
  • Hunde, die minderwertig versorgt werden...
  • Hunde, die von ihrem Menschen keine positiven Gefühle zu erwarten haben...
  • Welpen, die keine ausreichende Sozialisation mit verschiedenen Lebewesen erhalten...
  • Welpen, die nicht an verschiedene Reize gewöhnt werden...
  • Welpen, die mit allen Mitteln abgegeben werden, ohne darauf zu achten, ob es sinnvoll ist oder nicht...

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele. Sachen, die bei uns täglich geschehen. Und jeder Mensch für sich sollte entscheiden, ob er so etwas unterstützen möchte.

 

Klar, die Hunde können nichts dafür, aber die Nachfrage entscheidet über das Angebot.

 

 

Warum ist es denn so wichtig, woher der Hund kommt?

 

Sozialisation: Die Sozialisationsphase beginnt bereits etwa mit der 3. Lebenswoche des Welpen und dauert bis etwa zur 16. Woche. Genau lässt es sich schwer sagen, da auch Rasse, Größe, etc. eine Rolle spielen. In dieser Zeit findet die Eingliederung in einen oder mehrere sozialen Verbände statt. Also mit Menschen und Tieren. Der Welpe erlernt die Spielregeln und die Kommunikation innerhalb der sozialen Gruppe. Welpen sollten positive Erfahrungen mit Menschen in verschiedenen Altersstufen, unterschiedlicher Größe und auch gerne verschieden gekleidet, etc. machen können. Genauso verhält es sich mit verschiedenen Hunden oder anderen Tieren. Wird ein Welpe von all dem abgeschottet oder erfährt zu wenig davon, kann es dazu führen, dass der Hund ängstlicher ist, wenn dieser dann mit neuen Reizen konfrontiert wird.

 

Habituation: Die Habituation ist eine Form des Lernens ohne Beteiligung des Bewusstseins. Also eine Gewöhnung an möglichst verschiedene Reize mit Nachlassen oder sogar völligem Erlahmen einer Reizantwort. Damit ein Reiz habituiert werden kann, darf dieser in keiner Weise wichtig sein. Also weder positiv noch negativ. Es muss eine Art Gleichgültigkeit entstehen. Damit dies gut gelingen kann, sollte dieser Reiz häufig präsent sein. Besonders wichtig ist die Gewöhnung im Heranwachsen, also auch in der Zeit beim Züchter. Hier ein paar Beispiele an Dingen, die beim Züchter schon stattfinden sollten:

 

Gewöhnung an...

Körperkontakt zu Menschen, sämtliche Alltagsgeräusche im Haus, sämtliche akustische Umgebungsreize außerhalb, Stimmen verschiedener Menschen, Autofahren, sämtliche optische Umgebungsreize, sämtliche taktile Umgebungsreize (Tastsinn).

 

Wenn also schon nicht auf die Sozialisation und Habituation geachtet wird, wird ein guter Start im neuen Zuhause meist schwieriger. Was für den Hund und auch den neuen Halter viel Stress bedeuten kann.

 

Gesundheit: Und dann kommen noch die ganzen gesundheitlichen Aspekte. Ein sauber arbeitender Züchter sollte mindestens die für die Rasse erforderlichen Untersuchungen nachweisen können. Das unterscheidet sich zwar auch von Zuchtverein zu Zuchtverein, aber HD und ED muss immer untersucht worden sein. Es gibt auch verschiedene Genuntersuchungen, die durchaus Sinn machen und je nach Rasse und deren häufigsten Erkrankungen getestet werden sollten. So können schwere vererbbare Krankheiten ausgeschlossen werden.

 

DNA-Nachweis: Bestimmt hast du auch schon von Fällen gehört, bei denen Welpen aus dem Ausland zu einem aktuellen Wurf dazugekauft wurden, um dann als eigene Welpen verkauft zu werden. Mein Zuchtverband hat es daher als erster Zuchtverband in Deutschland zur Pflicht gemacht, dass jede Hündin und jeder Rüde in der Zucht einen DNA-Abstammungsnachweis besitzen muss. So kann man ganz leicht überprüfen, ob die Welpen von den jeweiligen Eltern abstammen.

 

 

Okay. Wenn du dich nun fragst, wie du einen guten Züchter findest, dann hab ich hier ein paar Tipps:

 

  • Bezahle nicht aufgrund eines Telefonates einen Welpen oder adulten Hund, ein seriöser Züchter möchte auch dich erst kennenlernen!
  • Sieh dir die Mutterhündin an, wenn möglich auch gerne den Vater der Welpen!
  • Lass dir unbedingt den Schlafplatz der Welpen zeigen, dann siehst du, wie sich nachts untergebracht sind!
  • Schau dir auch den Auslauf der Welpen an. Dieser sollte groß genug sein, verschiedene Untergründe haben, Wasser zur freien Verfügung und einige verschiedene Spielgeräte für die Welpen haben!
  • Dann solltest du dir die Ahnentafeln der Elterntiere ansehen, ebenso die Gesundheitsergebnisse und die Zuchttauglichkeitsbescheinigung!
  • Ein guter Züchter zeichnet sich auch dadurch aus, dass er stets für Fragen ein offenes Ohr hat!

 

Und am Ende kommt es darauf an, welches Gefühl du dabei hast.

 

 

 

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der verschiedensten Sprachformen verzichtet.

Nachfolgend ein paar Videos, die zeigen, wie es nicht gemacht werden soll.